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Staudinger: Aus von Block 6 eingeläutet

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Aus Gründen der Rentabilität zeichnet sich beim Energieriesen E.ON ein radikaler Umbau im eigenen Hause ab mit möglicherweise weitreichenden Konsequenzen für den Standort Staudinger. Im Rahmen einer Pressekonferenz verkündete der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen in Düsseldorf unter dem Motto Cleaner and better Energy einen Strategiewechsel hin zu forcierten Investitionen in die regenerativen Energien. Von geplanten Kohlemeilern wie dem 1100-Megawatt-Block 6 in Großkrotzenburg hat der Konzern vorsichtig Abstand genommen, nach Auffassung der Bürgerinitiative Stopp Staudinger eine längst überfällige Entscheidung. In Europa werden wohl lediglich die Projekte Rotterdam und Datteln in Nordrhein-Westfalen noch verwirklicht.

Bürgerinitiative Stopp StaudingerDie rechtlichen, energiepolitischen und wirtschaftlichen Koordinaten für neue Kohlekraftwerke in Deutschland haben sich nach Meinung der Bürgerinitiative Stopp Staudinger gehörig verschoben. „Für den Global Player gibt es mit dem Weiterlaufen der Atomanlagen keinen Bedarf mehr an zusätzlichen Kohlemeilern in Europa, sie sind durch die ökonomische Brille gesehen völlig unrentabel“, so die Bilanz von BI-Sprecher Winfried Schwab-Posselt. „Immer wieder haben wir den Weltkonzern darauf hingewiesen, dass die Uhr für die Steinzeittechnologien Kohle und Atom abgelaufen ist. Diese sind nicht nur aus ökologischen Perspektiven betrachtet eine Katastrophe, sie torpedieren auch den dringend notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien und verhindern das Entstehen vieler neuer Arbeitsplätze. Jetzt scheint es auch E.ON langsam zu dämmern.“

Das baldige Aus für diesen gigantischen Kohleblock kann sich die BI heute schon auf ihr Erfolgskonto buchen: „Ohne das beharrliche Engagement der Aktiven von Stopp Staudinger, ohne die von weiten Teilen der Bevölkerung mitgetragenen Proteste von unten würde in Großkrotzenburg seit gut zwei Jahren am Block 6 gebaut. Durch unseren jahrelangen Kampf gegen die Ausbaupläne“, freut sich Schwab-Posselt, „ haben wir den Baubeginn bis heute hinausgezögert und erreicht, dass dieses fossile Dinosaurierprojekt  Block 6 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr realisiert wird. Das ist ein toller Erfolg für uns alle. Jetzt können wir ein erstes Mal die Sektkorken knallen lassen.“

Eine sofortige Abkehr von geplanten  Kohlekraftwerken wird es allerdings nach Auffassung der BI nicht geben. Die Bürgerinitiative geht davon aus, dass E.ON im Dezember die Genehmigung für Block 6 als Erfolgstrophäe noch einkassiert, das Projekt Staudingerausbau aber nicht endgültig ad acta gelegt wird. „Der Konzern will auf Nummer sicher gehen. Sollte die Laufzeitverlängerung der AKWs vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Bestand haben“, so warnt Schwab-Posselt, „dann wird möglicherweise die Keule Kohlekraftwerke wieder aus der Schublade gezogen und uns auch Block 6 erneut um die Ohren gehauen. Deshalb blicken wir auf diese Entwicklung mit einem lachenden wie weinenden Auge. So richtig überschwängliche  Freude über ein mögliches Ende von Block 6 will bei uns nicht aufkommen, da wir als Kehrseite der Medaille noch jahrelang mit dem AKW Biblis in risikoreicher Nachbarschaft weiter leben müssen.“

Mit einem innovativen Kurswechsel, der eine nachhaltige Unternehmensausrichtung einläuten könnte, hat die gerade vorgestellte Konzernstrategie nach Meinung der Bürgerinitiative Stopp Staudinger allerdings nichts gemein. „Wer, wie E.ON-Chef Teyssen, weiterhin Atomkraftwerke betreiben will und sich die Option auf neue Kohleblöcke offenhält, der repräsentiert immer noch eine antiquierte und rückwärtsgewandte Managerkaste. Neu an seinem Geschäftsgebaren ist doch nur das grüne Deckmäntelchen, das er sich umgelegt hat, um den Weiterbetrieb der AKWs besser verkaufen zu können“, gibt BI-Sprecher Winfried Schwab-Posselt zu bedenken.

Quelle: BISS

 

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