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Amalgam in Zahnfüllungen - 70 Nichtregierungs-Organisationen weltweit sind dagegen

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Heute, anläßlich eines Expertentreffens der WHO, wurde eine Petition / Aufforderung von 70 NGOs weltweit übergeben [1] mit dem Tenor, bei der künftigen Verwendung von Zahnfüllungen einen Zeitplan zu verabschieden, der den Gebrauch von Dental-Amalgam sobald wie möglich beendet.

"Wir bitten die WHO dringend, den innovativen Einsatz alternativer und amalgamfreier Zahnersatzmaterialien zu fördern. Für breite Bevölkerungsschichten müssen erschwingliche Materialien in diesem Bereich zum Einsatz kommen" meint Michael Bender, Vorsitzender der US-Initiative Mercury Policy Project.

"Diese Bitte stimmt mit dem dringenden Wunsch vieler Organisationen überein, die sich die Beendigung des Einsatzes dieser überaus toxischen Substanz auf die Fahnen geschrieben haben - und zwar in Produkten des täglichen Gebrauches wie auch in Fertigungsprozessen".

In ihrem Brief zeigen die NGOs auf, dass Quecksilber aus dem dentalen Bereich nicht in der näheren Umgebung bleibt. Es verseucht die Atmosphäre und überwindet weite Strecken - ein gefährliches Gift für Mensch und Umwelt!

Ebenso wird aufgezeigt, dass es verschiedene Wege gibt, auf denen Quecksilber aus Zahnfüllungen in die Umwelt entlassen wird - mit verheerenden Folgen, ohne dass die Folgen entsprechend kontrolliert werden können: über Zahnkliniken, Abwasser, Krematorien, Friedhöfe etc.

"Es ist allgemein akzeptiert, dass effektive globale Kontrollmechanismen nicht nur unmöglich sind, sondern auch enorm teuer wären", sagte Elena Lymberidi, Koordinatorin der ZMWG des Europäischen Umweltbüros in Brüssel. "Daher ist also ein Umdenken angesagt: Die kostengünstigste Lösung ist der künftige Einsatz von amalgamfreien Füllungen als Standard in der zahnärztlichen Behandlung".

Die WHO erkennt die Tatsache an, dass die Regierungen Konsens erreicht haben, was eine weltweit gültige Regelung betrifft, die den Gebrauch von Quecksilber einschränkt. Wie die WHO auf dem heutigen Treffen mitteilte, sollen Informationen gegeben werden, was den Gebrauch künftiger biologisch sinnvoller Materialien angeht. Ebenso sollen die verschiedenen Bedürfnisse von Industrie- und Entwicklungsländern dabei berücksichtigt werden [2].

"In Entwicklungsländern haben wir etliche Beispiele der Reduktion des Einsatzes von Quecksilber im dentalen Bereich" teilte Rico Euripidou von Friends of the Earth/Südafrika mit. "Wir erkennen jedoch an, dass Entwicklungsländer andere Veränderungsmechanismen haben und meinen, dass ein innovativer und differenzierter Zugang zu diesem Thema hierzulande nötig ist".

Für weitere Informationen:
Michael Bender, Director, Mercury Policy Project, Co-founder of Zero Mercury Working Group: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. , T: +1 802 223 9000, Mob: +1 802.917.4579, www.mercurypolicy.org
Elena Lymberidi-Settimo, EEB Zero Mercury Project Coordinator, Co-founder of Zero Mercury Working Group, Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. ; T: +32 (0)2 289 1301, Mob: +32 496 532818, www.zeromercury.org
Rico Euripidou, groundwork, Friends of the Earth S. Africa, Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. , T:  +27 (0) 33 3425662, Mob:+27 (0)835193008, www.groundwork.org.za

Über Quecksilber: Quecksilber ist persistent und kann in der Umwelt zu Methyl-Hg umgewandelt werden, die toxischste Form überhaupt, die plazentagängig ist und auch die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Es akkumuliert sich im menschlichen Körper wie auch in der Tierwelt und reichert sich in der Nahrungskette an (Fische !). Besonders risikoreich ist es für Schwangere und Kinder, die kontaminierten Fisch essen.

Bemerkungen des Herausgebers:

[1] NGOs letter to WHO
http://www.zeromercury.org/UNEP_developments/091113_NGOs_Sign_on_letter_to_WHO_Dental.pdf

[2] The WHO’s 22nd October 2009 correspondence, recognised that world governments reached a consensus in February 2009 on the need for a global legally binding treaty to significantly reduce global mercury exposure:

"... awareness of the environmental implications of mercury has increased markedly over recent years, and mercury is a matter of concern to several countries and international organizations." Furthermore, the United Nations Environment Program (UNEP) has launched an initiative on avoiding the contamination of the environment from mercury which has implications to the use of dental amalgam in countries ... The advantages and disadvantages of these alternatives need to be analyzed in order for WHO to update the knowledge base and give advice to countries in this matter.  The intention of the meeting is to provide global guidelines and strategies for the future use of biomaterials and the challenges are different for high-, middle-, and low-income countries."

REFERENCE:
http://www.zeromercury.org/UNEP_developments/1-bender-let.pdf  
http://www.zeromercury.org/UNEP_developments/Agenda-22oct09.pdf

 

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- Dieter Hornemann -

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