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BAYER nimmt tödliche Pestizide vom Markt

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Erfolg für Umweltverbände / Kampagnen seit den 80er Jahren / „Zwölf Jahre später als versprochen!“

Der BAYER-Konzern hat gestern angekündigt, die Pestizide der höchsten Gefahrenklasse vom Markt zu nehmen. Bis Ende 2012 soll der Verkauf aller Wirkstoffe der WHO-Klasse 1 auslaufen.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Der angekündigte Verkaufs-Stopp ist ein großer Erfolg für Umweltverbände und Landarbeiter-Organisationen in aller Welt, die seit Jahrzehnten gegen den Einsatz tödlicher Pestizide kämpfen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die BAYER AG ihr ursprüngliches Versprechen, die Wirkstoffe der obersten Gefahrenklasse bis zum Jahr 2000 vom Markt zu nehmen, gebrochen hat. Viele Menschenleben hätten in der Zwischenzeit gerettet werden können!“. Die CBG hatte einen Offenen Brief an den BAYER-Vorstand geschrieben, der von 200 Organisationen aus 40 Ländern unterstützt wurde. Mehrfach forderten Aktivisten in der Hauptversammlung des Konzerns einen Verkaufs-Stopp für alle Klasse 1-Pestizide.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die Zahl der jährlichen Pestizidvergiftungen auf 3 bis 25 Millionen. Mindestens 40.000 Fälle pro Jahr verlaufen tödlich, bei einer hohen Dunkelziffer. Wirkstoffe der obersten Gefahrenklasse tragen zu einem Großteil der Gesundheitsschäden bei. Rund 99% aller Pestizid-Vergiftungen treten in den Ländern des Südens auf.

Mit einem Weltmarktanteil von rund 20% ist die Firma BAYER CROPSCIENCE der zweitgrößte Pestizidhersteller der Welt. Erst nach jahrzehntelangen Kampagnen räumte die Firma ein, dass „der sachgerechte Umgang mit Pflanzenschutzmitteln unter bestimmten Bedingungen in einigen Ländern der Dritten Welt nicht immer gewährleistet ist“.

In seinem Geschäftsbericht von 1995 hatte der Konzern angekündigt: „Mit einem Drei-Punkte-Programm haben wir uns hinsichtlich Forschung, Entwicklung und Vertrieb der Pflanzenschutz-Produkte klare Ziele für die kommenden fünf Jahre gesetzt, um wichtige Aspekte wie Umweltschutz und Produktsicherheit noch weiter voranzubringen. So werden wir die eingesetzte Produktmenge je Anwendung noch weiter reduzieren und Produkte der WHO - Toxizitätsklasse 1 schrittweise durch Präparate mit geringerer Giftigkeit ersetzen.“ Dennoch blieben nach dem Jahr 2000 Klasse 1-Wirkstoffe wie Thiodicarb, Disulfoton, Triazophos, Fenamiphos und Methamidophos im Portfolio von BAYER.

Die CBG fordert zudem einen weltweiten Verkaufs-Stopp des Herbizids Glufosinat („Liberty“). Der Wirkstoff ist als reproduktionstoxisch klassifiziert und verursacht Missbildungen bei Föten. Glufosinat gehört zur Gruppe von 22 Pestiziden, die nach der neuen EU-Pestizidgesetzgebung vom Markt verschwinden sollen. Erst vor wenigen Wochen verzichtete der Konzern auf den Verkauf in Deutschland. Dennoch weihte BAYER vor zwei Jahren in Hürth bei Köln eine neue Glufosinat-Produktionsanlage ein, um den Export in Länder außerhalb der EU zu forcieren – nach Ansicht der CBG ein „klassischer Fall doppelter Standards“.

Weitere Informationen:

Handelsblatt: Ende für hochtoxische Insektizide bei Bayer ^
Offener Brief an BAYER: “Tödliche Pestizide vom Markt nehmen!“ ^
Herbizid Glufosinat sofort vom Markt nehmen! ^
Aktionen gegen Bayer-Pestizid Endosulfan erfolgreich ^
Indien: Gefährliche Pestizide sofort vom Markt nehmen! ^

Quelle: Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)

 

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