Die "Schweine-Grippe" - für die meisten harmlos, für wenige lukrativ

Donnerstag, den 06. August 2009 um 10:20 Uhr Redaktion
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Am 24. Juli bestellte das Thüringer Gesundheitsministerium stellvertretend für alle Bundesländer 50 Millionen Impfdosen beim britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline - über die Finanzierung der Kosten in Höhe von 700 Millionen Euro debattieren gegenwärtig Gesundheitspolitiker und Krankenkassen.

Zusätzlich sicherten sich die Bundesländer Optionen auf weitere 160 Millionen Impfdosen bei weiteren Herstellern - Gesamtkosten laut Ministerium insgesamt zwei Milliarden Euro. Die Krankenkassen drohen mit Beitragserhöhungen.
Im Eilverfahren werden die neuen Impfstoffe in der EU zugelassen. "Was wir hier erleben, ist ein Großversuch an der deutschen Bevölkerung", sagte Wolfgang Becker-Brüser, Herausgeber des `Arznei-Telegramms´, dem Magazin `Der Spiegel´. In einem Zulassungsbescheid der europäischen Arzneimittelbehörde heißt es, "dass es nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand keine umfassende Auskunft über die Wirksamkeit und Sicherheit des Arzneimittels bei normaler Anwendung geben kann".

Curt Kösters, 1. Vorsitzender des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) kritisiert "die Panikmache, die derzeit mit dem Thema Schweinegrippe betrieben wird, trotz des in allen betroffenen EU-Ländern bislang fast ausnahmslos milden Verlaufes der Erkrankung."

Weltweit sind nach Angaben der WHO bisher etwa 150.000 Menschen an dem neuen Influenza-Virus erkrankt. Rund 800 Menschen seien an der Erkrankung verstorben, überwiegend Patienten mit schweren Vorerkrankungen. Das entspricht einer Sterblichkeit von etwa 0,5 %. (Zum Vergleich: Im Winter 2002/03 gab es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts allein in Deutschland 5 Millionen Infizierte und 16.000 bis 20.000 Todesfälle, die auf eine Influenza zurückzuführen sind. Das entspricht einer Sterblichkeit von 0,3 bis 0,4 %). Nichtsdestotrotz hielt es die WHO für erforderlich am 11. Juni dieses Jahres die Pandemie-Stufe 6 (die höchste Alarm-Stufe) auszurufen. Damit das überhaupt möglich war, passte die WHO im Mai dieses Jahres eigens die Definition einer Pandemie an. Das bisher erforderliche Kriterium Gefährlichkeit der Erkrankung wurde gestrichen. Curt Kösters fragt sich, "was für eine Pandemie-Stufe  bei einer echten Seuche ausgerufen wird? Hat man keine Angst, dass es niemand mehr glaubt, wenn es wirklich einmal ernst wird?"

Seit Jahren stellen unabhängige Experten die wissenschaftliche Grundlage von Grippeschutzimpfungen und antiviralen Medikamenten gegen die Grippe zunehmend in Frage. Vor allem der Influenza-Experte Tom Jefferson vom renommierten Cochrane Institut hatte mehrfach vernichtende Urteile sowohl über die Grippeimpfung als auch über Grippemedikamente gefällt: Keine der Maßnahmen sei in seiner Wirkung gesichert, ein positiver Einfluss auf die Sterblichkeit der Patienten sei nicht nachzuweisen. Die Gewinne seien aber riesig, und so sei der Druck der Industrie gerade in diesem Bereich immens. Laut Jefferson werde die Gefahr der Schweinegrippe völlig überschätzt, es werde aber bewusst Panik geschürt, denn damit lasse sich viel Geld verdienen. Tatsächlich konnten Roche, GlaxoSmithKline und Baxter in den letzten Wochen große Gewinne an den Börsen verbuchen.

Im Zug der Panikmache rund um die Schweinegrippe wurde eine Apotheke in England öffentlich angeprangert, weil sie einem Patienten ein homöopathisches Mittel gegen Schweinegrippe aushändigte.

Der DZVhÄ weist darauf hin:

Weitere Informationen: www.welt-der-homoeopathie.de im Bereich Presse, hier befindet sich unter anderem eine Stellungnahme des homöopathischen Weltärzteverbandes LMHI.

Eine ausführliche Stellungnahme des "Vereins Ärzte für Individuelle Impfentscheidung e.V." findet sich auf der Webseite www.individuelle-impfentscheidung.de. Der Verein sammelt seit vielen Jahren Informationen zu Impfthemen, um Patienten eine begründete Entscheidung bei einzelnen Impfungen zu erleichtern.

Quelle: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ)