Atomlager Asse: Gabriel muss Leukämiefall aufklären

Freitag, den 30. Januar 2009 um 15:14 Uhr Redaktion
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Zum Verdachtsfall einer Leukämie-Erkrankung eines Beschäftigten im Atommülllager Asse und den Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig erklären Brigitte Pothmer MdB und Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin:

Wir haben heute in einem Schreiben an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Bundesregierung aufgefordert, die Aufklärung der möglichen Ursachen von Erkrankungen von Beschäftigten im Atommülllager Asse II aktiv zu unterstützen.
Mit einer Befragung aller ehemaligen und jetzigen Beschäftigten sollte umgehend geklärt werden, inwieweit die Betroffenen ungeschützt und/oder ohne Dosimeter in Arbeitsbereichen und mit Materialien gearbeitet haben, von denen eine Strahlenbelastung ausging.

Das Umweltministerium ist gegenüber den ehemaligen und jetzigen Beschäftigten sowie gegenüber der Öffentlichkeit in der Pflicht, aktiv zur Aufklärung beizutragen und nicht nur darauf zu verweisen, dass derzeit keine Erkenntnisse vorliegen. Es ist höchste Zeit für eine systematische Überprüfung der Gesundheitsrisiken. Deshalb sollte Minister Gabriel sich auch dafür einsetzen, dass in einer epidemiologischen Studie alle gesundheitlichen Daten inklusive der Krebs- und Leukämiefälle von Asse-Mitarbeitern erfasst werden.

Schon im Statusbericht zur Asse gab es eine ganze Reihe von Punkten, die auf einen unzureichenden Strahlenschutz für Mitarbeiter hinwiesen.

Hintergrund unserer heutigen Initiative sind die Vorwürfe eines an Leukämie erkrankten ehemaligen Mitarbeiters, der in kontaminierten Bereichen der Anlage tätig war und der seinen Fall in den vergangenen Tagen öffentlich gemacht hat. In diesem Zusammenhang gibt es Hinweise auf möglicherweise weitere Betroffene.

Quelle: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen