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"Umweltmedizinische Ärzte-Initiative" zu der geplanten Zulassung von Mobilfunk und W-Lan während des Flugbetriebs

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Geplante Zulassung von Mobilfunk und W-LAN während des Flugbetriebs

Sehr geehrter Herr Vorstandsvorsitzender ................,                                                                        München, 3. Juli 2008

mit grosser Betroffenheit haben wir den Medien entnommen, dass künftig in Passagiermaschinen der Gebrauch von Mobilfunk, W-LAN u.a. schnurlosen „Funk-systemen“ auch während des Fluges im Passagierraum der Flugzeuge erlaubt werden soll.

Auch wenn die nunmehr geringere Anfälligkeit elektronischer Bordsysteme gegen-über Mikrowellen (bei fraglichem Restrisiko) als technische Neuerung begrüsst werden mag: der persönliche Gebrauch der mobilen Funktechnik für die Passagiere während des Fluges steht in eklatantem Gegensatz zur Gesundheit der Passagiere und des fliegenden Personals und damit zwingend auch zur Flugsicherheit von Verkehrsmaschinen insgesamt.

Grund: künftig an Bord permanent strahlende funktechnische Systeme wie W-LAN, Blue-Tooth, DECT, etc. würden zusätzlich zur Strahlung der aktiven Handys, Notebooks etc. während häufig mehrere Stunden dauernden Flügen sowohl Passagiere als auch die Crew und die Piloten (!) zwangsläufig mit exzessiven Strahlenwerten von bis zu 25.000 nW/cm² und höher belasten.

Obwohl derartige Werte nur 1/20 bis 1/50 der Grenzwerte ausmachen, beinhalten diese Strahlenwerte wissenschaftlich vielfältigst nachgewiesene Gesundheitsrisiken. So kommt es z.B. bereits bei so geringen Strahlenintensitäten von 100- 500 nW/cm² zum Aufbrechen der Blut-Hirn-Schranke mit Einwandern wasserlöslicher Stoffwechselschlacken, Ökogifte und Blut-Eiweißen, der „Albumine“, ins Zentralnervensystem .

Und das mit fatalen Folgen: es kommt im ganzen Gehirn zu verstreuten „Mini-Ödemen“, vielfältig punktuellen Aufquellungen, innerhalb derer nicht regenerierbare Hirnzellen unwiederbringlich „zu Tode gequetscht werden“ und im mikroskopischen Bild dann als „dunkle Neurone“, als „dark neurons“, in Erscheinung treten. Diese aber gelten unstrittig als mögliche Ausgangspunkte schwerer neurodegenerativer Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer, seniler Demenz u.a.

Die Öffnung der Blut-Hirn-Schranke wurde in Tierversuchen vielfach signifikant nachgewiesen, und das bereits bei mehr als der Hälfte der Tiere bei o.g. Strahlen-werten von nur 100 – 500 nW/cm²! Bei den an Bord zu erwartenden Werten von 25.000 nW/cm² aber war diese schwere Hirnschädigung im Laborversuch bei 100% der bestrahlten Versuchstiere zu verzeichnen.

Dies „Aufbrechen“ der Blut-Hirn-Schranke unter Mobilfunk- und Hochfrequenz-Einfluss, weit unterhalb der heute gültigen Grenzwerte, muss heute als wissenschaftlich gesichert gelten. Signifikant vorgefunden und beschrieben wurde dies z.B. von ALBERTS 1977, OSCAR U. HAWKINS 1977, NEILLY U. LIN 1986, SALFORD, BRUN, PERSSON, 1994, 1997, 2003, AUBINEAU UND TÖRE 2002,2003, SCHIRMACHER 1999, 2000, U.V.A.

Noch ein Hinweis: Während des Fluges in 8.000 – 12.000 m Höhe ist bei dem reduzierten Kabinenluftdruck, der dem äußeren Luftdruck von 2000 m bis 3000 m Höhe entspricht, die Öffnung der BHS aufgrund des Sauerstoffmangels und der bekannten „Höhenkrankheit“ vermehrt zu befürchten.

Weit bedenklicher für die Flugsicherheit sind jedoch die Akutfolgen dieser Gehirn- und Nervenveränderungen beim fliegenden Personal
. Dies trifft in besonderem Maße auf die durch Radar ohnehin stark exponierten Piloten zu. Die durch Hochfrequenzen hervorgerufenen Symptome wie Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, häufig verknüpft mit Seh- und Hörstörungen, Konzentrations- und Gedächtnis-schwäche sind in diesem Zusammenhang als „Mikrowellen-Syndrom“ bekannt, (JOHNSON-LIAKOURIS, 1998, MILD 1998, SANTINI 2001, 2002, 2003, NAVARRO, OBERFELD 2003).

Zusätzliche Gefährdung resultiert zudem durch massive Verlangsamung des Reaktionsvermögens. - Doch auch die geistige Leistungsfähigkeit wird im Sinne „kognitiver Störungen“ durch Exposition durch Mobilfunk und andere Hochfrequenzen nachweislich und schwer beeinträchtigt. Dies ergeben eindeutig  epidemiologische Studien sowie Expositions-Versuche an Probanden und Tieren, siehe dazu  etwa die TNO-Studie von PROF. ZWAMBORN 2003, KALODYSKI U. KALODYNSKA 1996, DER PROFESSOREN LAI U. SINGH 1966, 1997, 1998, ALTPETER U. ABELIN 1995, 1999, SEMM U. BEASOND 1996, RÖSCHKE UND MANN 1996 u.v.a.

Nun liegen direkte Daten über den Einfluss von Mobilfunk und Mikrowellen auf die Flugsicherheit verständlicherweise nicht vor: Glimpflich verlaufende Abstürze gibt es nun mal nicht! Doch sind Erkenntnisse aus dem Straßenverkehr durchaus übertragbar: So kam das britische „Transport Research Laboratory“(TRL) 2002 im Auftrag großer Versicherungen zu dem Ergebnis, dass die Reaktionszeit durch Handy-Strahlung beeinflusster Fahrzeuglenker im Durchschnitt 30% langsamer war als im alkoholisierten Zustand, und um 50% langsamer als unter normalen, also nicht durch Alkohol und Handy-Strahlung beeinflussten Umständen! Desgleichen fand die Univ. Toronto in einem Großversuch (REDELMEIER UND TIBSCHIRANI / JAHR 1997) in Abhängigkeit zur Länge von Mobilfunkexpositionen der Kfz-Fahrer eine bis zu 5-fache Vermehrung des Unfallrisikos sowie Verdoppelung der tödlichen Unfälle. Dies wurde auch durch die Forschergruppe um VIOLANTI (1998) „CELLULAR PHONES AND FATAL TRAFFIC COLLISIONS“ bestätigt, Ähnliches fand auch PROF. UNGER VON DER UNIV. BREMEN: Handy-Einwirkung während des Fahrens führte selbst bei routinierten Kfz-Fahrern zu nicht weniger als einer dreissigfachen Vermehrung von Spur- und Bremsfehlern! – überträgt man dies auf „Flugfelder“: ein Fiasko!

In diesem Zusammenhang zweifellos von Interesse:
die vielfach nachgewiesenen mobilfunkbedingter Hirnstromveränderungen im EEG! So konnte DR. V. KLITZING VON DER UNIV. LÜBECK (1995) nachweisen, dass gepulste Hochfrequenzen wie Mobilfunk zu pathologischem EEG-Muster des Gehirns im sog. „Alpha-Rhythmus“ des Gehirns führen. Dieser EEG-Bereich repräsentiert unsere körperlich-seelischen Erholungs- und Genesungsphasen. Der Alpha-Rhythmus zeigt sich während unseres Schlafs und unseren Träumen.

Pathologische EEG-Zacken in diesem Alpha-Bereich – sie zeigen sich vor allem bei 10 Hz- sind daher Ausdruck einer tiefgreifenden mobilfunkbedingten Störung unserer körperlich-seelischen Gesundheit  bis tief in unser Unterbewusstsein hinein. Diese EEG-Veränderungen wurden vor DR. V. KLITZING bereits von russischen und amerikanischen Forschern nachgewiesen und auch nach ihm vielfach reproduziert, so z.B. durch DAS BUNDESAMT FÜR ARBEITSSCHUTZ UND ARBEITSMEDIZIN IN BERLIN 1998 (FREUDE ET AL.),DIE UNIV. ZÜRICH UNTER PROF. ACHERMANN, HUBER, BORBELEY ET AL. (1999, 2000,2002, 2003) u.a.m.

Dass es durch Mobilfunk zudem zu erheblichen Schlafstörungen auf Grund des  ebenfalls vielfach nachgewiesenen Abfalls unseres Schlaf- und Abwehrhormons Melatonin kommt, wird nach obigen Ausführungen nicht verwundern. (BURCH U.A. 1997, 1998, 1999, 2000, REITER U. ROBINSON 1994,1995,  ABELIN U. ALTPETER 1995, 1999 U.A.M.)

Nicht unerwähnt sei auch die zwischenzeitlich gesicherte massive Beeinträchtigung der Mikrozirkulation und damit der Sauerstoffversorgung der inneren Organe und des Gehirns durch die Verklebungstendenz („Geldrollenphänomen“) der roten Blutkörperchen unter Mobilfunkeinfluss.“(DR. PETERSOHN 1998, RITTER UND WOLSKI 2005) Dem entsprechend fand PROF. KUNDI VOM UMWELTHYGIENISCHEN INSTITUT DER UNIVERSITÄT WIEN (2002) rund um Sendemasten eine massive Vermehrung von Schlaganfällen, Herzinfarkten, Thrombosen und Embolien - insgesamt Störungen, die bei betroffenen Piloten unmittelbar zum Absturz einer Maschine mit Hunderten von Passagieren führen können.

Und schlussendlich, auch für Airlines sicher relevant: das derzeit massive Ansteigen der  „Elektrosensibilität“ und „Elektroallergie“ auf  bis zu 10 % in unserer  Bevölkerung, Tendenz steigend.


Bereits ein kürzerer, vor allem aber ein längerer Flug mit permanenter Mobilfunk-Dauerbestrahlung würde auf Grund der unerträglichen Belastung  zwangsläufig zu einem spürbaren Buchungsrückgang bei den Airlines mit Mobilfunk an Bord führen. Bereits jetzt werden in Deutschland und in anderen Ländern Hochgeschwindigkeitszüge wegen der dort häufig permanent sendeaktiven „Repeater“ (Verstärker von HF-Signalen) von dieser wachsenden Personengruppe zunehmend gemieden. Dies führt bei vielen Fahrgästen zum o.g. Mikrowellsyndrom (Kopfschmerzen, Übelkeit, Konzentrations- und Sehstörungen etc.) und dem Umsteigen auf andere Verkehrsmittel wie Auto, Busse und Züge ohne derartige Systeme.

Dieser Buchungsrückgang wird zweifellos um so grösser, je bewusster den Passagieren wird, welche Gefahrenquellen diese permanent an Bord strahlenden Funk-Systeme für ihre Flugsicherheit darstellen.

Daher unser Appell: Lassen Sie nicht zu, dass mit der Gesundheit und dem Leben Ihrer Mitarbeiter und Tausender Ihnen anvertrauten Passagiere gespielt wird! Lassen Sie nicht zu, dass derartige Funksysteme während des Fluges in der Flugkabine in Betrieb genommen werden. Wir als Unterzeichner können keinem Mitbürger den medizinischen Rat geben, sich von einem Flugzeug befördern zu lassen, in dem er einer derartigen Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt ist. 

Wir möchten daher Sie und die übrigen Vorstände Ihrer international renommierten Airline inständig bitten, die Augen vor diesen mobilfunkkritischen wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen nicht zu verschließen. Gerne stehen wir Ihnen mit weiter-führender Literatur sowie als medizinische Umweltexperten  für ein informatives Fachgespräch jederzeit gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. H.-C. Scheiner
Umweltmedizin / Holistisches Institut München

Im Auftrag der Umweltmedizinschen Ärzte-Initiative

Vertreten durch:
Dr. med. Wolf Bergmann / Freiburger Ärzte-Appell
Dr. med. Horst Eger / Ärztlicher Qualitätszirkel Naila
Dr. med. Markus Kern / Mobilfunk-Ärzte-Initiative Allgäu-Bodensee-Oberschwaben
Dr. med. Peter Lackner / München
Dr. med. dent. Joh. Lechner / München, Vorsitzender der GZM
Dr. med. Joachim Mutter / Universitätsklinik Freiburg

Kontakt:
Umweltmedizinische Ärzte-Initiative
c/o Dr. med. H.-C. Scheiner
Franz-Wüllner-Str. 39, 81247 München
E-mail: info (at) drscheiner-muenchen.de
Tel. 089/885 222 / Fax 089 82042 28


 

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